50-jähriges Damenjubiläum, die Geschichte.

Die Erfolgsgeschichte der Damenabteilung

 Anfang 1964 war der Topf zum überlaufen voll, die Frauen der Lochtumer Schützen hatten es satt am Schützenfest nur geduldete Gäste zu sein, man wollte aktiv daran teilnehmen. So mehrten sich die Bestrebungen eine Damenabteilung ins Leben zu rufen.
Am 08.02.1964 wurde auf der Jahreshauptversammlung der Antrag zur Gründung einer Damenabteilung gestellt. Ein Thema welches kontroverse Meinungen und rege Diskussionen aufkommen lies. Da es keine Einigung zu diesem Antrag gab, wurde er kurzerhand zurückgestellt.
Daraufhin nahmen die Damen ihre Interessen selbst in die Hand. Gerda Pape und Annaliese Flehe gingen von Haus zu Haus um bei den Frauen Interesse zu wecken und für eine Mitgliedschaft zu werben. Nicht überall war man gern gesehen und wurde so manches mal rüde abgewiesen. Dennoch hatte man die stolze Zahl von 20 Anträgen zur Aufnahme in den Schützenverein zusammen bekommen.
Bei der Versammlung vor dem Schützenfest am 05.06.1964 war der Tag der Entscheidung gekommen. Es gab zuerst eine geheime Abstimmung, ob Damen in den Schützenverein aufgenommen werden dürfen. Nach Auszählung stand das Ergebnis fest: 31 Ja- und 5 Nein-  Stimmen, somit konnten Damen in den Schützenverein Lochtum aufgenommen werden. In offener Abstimmung wurde dann über die 20 vorliegenden Anträge abgestimmt, das Ergebnis lautet, 34- Ja und 2 Nein- Stimmen. Der Schützenverein Lochtum konnte eine Damenabteilung sein Eigen nennen.  Eine Einschränkung wurde allerdings noch beschlossen, und zwar dass bei dem anstehenden Schützenfest die Damen nur auf die Preisscheibe schießen dürfen.

Die zum Schützenfest geehrten und erschienenen Gründungsdamen: Annaliese Flehe; Ilse Deike; Edelgard Tell; Marita Beck; Anneliese Warnecke. Krankheitsbedingt abwesend: Rosemarie Brandes.
Die zum Schützenfest geehrten und erschienenen Gründungsdamen: Annaliese Flehe; Ilse Deike; Edelgard Tell; Marita Beck; Anneliese Warnecke. Krankheitsbedingt abwesend: Rosemarie Brandes.

Leider ist es nicht überliefert, mit welchen Mitteln es die Damen geschafft haben, diesen Beschluss zu kippen, denn es hat auch 1964 schon eine Damenkönigin gegeben, aus Zeitgründen noch ohne Uniform, Kette und Scheibe. Die Ehre der ersten Damenkönigin wurde Rosemarie Brandes zu teil. Bei der Versammlung nach dem Schützenfest stand die Frage zur Diskussion, wie hoch das Königsgeld für die Damenkönigin sein soll. Auch diese Entscheidung wurde zurückgestellt.
Die offizielle Anmeldung der Damenabteilung im damalig zuständigen Unterkreis 6 in Wolfenbüttel übernahm Kurt Warnecke, da der amtierende Vorsitzende sich scheute, Damen in einem Schützenverein anzumelden.
Auf der Jahreshauptversammlung 1965 wurden neue Richtlinien für die Damenabteilung festgelegt. Der Kleine-König und die Damenkönigin erhalten 50,00 DM Königsgeld. Als Damensprecherin wurde Annaliese Flehe bestellt. Die Damenkönigin wird eine Woche vor Schützenfest (20.06.1965) ausgeschossen. Eine Entscheidung mit der die Damen leben konnten. Es galt wichtiger Dinge in Angriff zu nehmen. Die Zusammenstellung der Uniform. Man entschied sich für eine grüne Jacke und Rock mit Handschuhen und Hut. Ein Auftrag der von Schneider Fricke in Harlingerode und der Firma Leibeck in Vienenburg gern ausgeführt wurde. Zum Schützenfest 1965 war alles fertig. Die Damen bildeten das Schmuckstück des Umzuges und die Königin von 1965 (Edelgard Tell) konnte sich stolz in dem neuen Abbild präsentieren.
Auch sportlich war man auf der Höhe des Geschehens, Hanna Thomalla und Ute Haarnagel konnten sich bei der Jahreshauptversammlung 1966  als Inhaber der Sportwartausbildung präsentieren.
Mit der geschaffenen Jugendabteilung (1965) vergrößerte sich der Andrang auf die Königsscheiben. Aus diesem Grunde wurde wohl 1967 nochmals festgelegt, dass die  Damenkönigin und der Jugendkönig eine Woche vor Schützenfest ausgeschossen werden. Zu dem in diesem Jahr stattfindenden 75-jährigen Jubiläum des Vereins wurde ein Festausschuss gebildet, das Mitwirken von Annaliese Flehe und Hanna Thomalla kam den Herren der Schöpfung entgegen.
Weitere Beschlüsse hinsichtlich der Damen tauchen in den Protokollen erst 1969 auf. Man legte fest, dass die besten Ringschützen bei den Damen und der Jugend keine Sachpreise mehr erhalten sollen. Der Grund dafür bleibt unklar, sorgte aber für Handlungsbedarf in den Jahren 1970 und 1971.
Ein weiterer Höhepunkt war die Jahreshauptversammlung am 24.01.1970. Die Tagesordnung sah die Wahl zum Rechnungsführer vor. Zur Wahl wurden Annaliese Flehe und Fritz König vorgeschlagen. Eine Wahl die Annaliese Flehe mit 35 zu 22 Stimmen für sich entscheiden konnte. Eine Frau im  Vorstand, einige befürchteten den Untergang des Vereines. Gleichzeitig wurde mit Erika Hauer zur Kassiererin eine weiter Frau gewählt, der Einfluss der Frauen setzte sich langsam durch. Bei der Versammlung vor dem Schützenfest am 13.06.1970 stellte Walter Hundertmark den Antrag zur Einführung einer Damenringkönigin, er würde die Kette stiften. Wie in all den Jahren vorher tat man sich schwer eine Entscheidung zu fällen, der Antrag wurde zurückgestellt.
Das positive Erscheinungsbild der Damen stellte man jedoch gern zur Schau. Deshalb wurde beschlossen, dass die Damenabteilung und die Fahne am Goslarer Schützenumzug teilnehmen soll. Auf der Jahreshauptversammlung am 23.01.1971 wurden die Unstimmigkeiten der letzten Jahre geklärt. Es soll eine Damenringkönigin gegen und alle Könige erhalten ein einheitliches Königsgeld von 50,00 DM. Da Annaliese Flehe in den Vorstand berufen wurde, hatte die Leitung der Damenabteilung Edelgard Tell übernommen, wobei die Damensprecherin in der Damenabteilung bestimmt werden soll. Die sportliche Leitung hatte nach Ablegung der Sportwartprüfung schon Hanna Thomalla übernommen.
Das 10-jährige Jubiläum wurde 1974 mit dem Schützenfest zusammen ausgerichtet. Zu diesem Fest wurden am Freitag befreundete Vereine eingeladen, auch aus diesem Grund wurde die alte Vereinsfahne von den Frauen restauriert.
Den Damen gefiel ihre Gemeinsamkeit so gut, dass man nicht mehr zu Hause verweilen wollte, verreisen war angesagt. Auf der Versammlung 1976 informierten die Frauen die anwesenden Mitglieder über eine geplante Berlinreise, jeder der wolle, konnte daran teilnehmen. Es folgten Reisen nach Dänemark, zum Pergamon-Museum, Bingen und sogar mit dem Schiff Peter Pan nach Schweden. In der Neuzeit erkundete man lieber die heimischen Gefilde wie Coburg,  die Heide, den Ederstausee und den Okertalstausee.
Das Feiern scheint den Damen zu liegen. Was den Aufwand zum 25-jährigen Bestehen eindeutig verdeutlicht. Auch das Organisationstalent ist unumstritten, galt es doch das Fest mit 350 Teilnehmern auszurichten, nachdem der Wirt die Veranstaltung 4 Wochen vorher abgesagt hatte. Für das 30- und 35-jährige Bestehen entschloss man sich zu einer kleinen internen Feier. Das 40-jährige wurde wieder groß im Schützenhaus mit dem Thema mediterrane Begegnung gefeiert, entsprechend war die Dekoration mit Muscheln, Sand und Netzen vorgenommen worden.

 

Gruppenbild der Damen, alt und jung mit einander vereint.
Gruppenbild der Damen, alt und jung mit einander vereint.

Die sportlichen Erfolge bleiben bei einer so großen Abteilung nicht aus. Mit Wilfriede Ritter und Gisela Schiefke hatten die Damen ihre ersten Teilnehmer auf der Deutschen Meisterschaft. In den letzten Jahren erhielten die Damen fernöstliche Unterstützung. Jing Lv war schon in China im Leistungskader und setzte hier ihre Erfolge auch auf der Deutschen Meisterschaft fort. Der größte Erfolg war der Landesmeistertitel im Luftgewehr mit den Schützinnen Annika Braun, Jing Lv und Elzbieta Milowicki. Alle schauen nun auf das Jahr 2015, wenn Jolyn Beer in die Damenriege wechselt, ein internationaler Erfolg fehlt noch in ihrer Sammlung.

Wir wünschen den Damen das alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen.

 

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